Suze's und Benji's Happy End

Nach dem Tod meiner ersten Hündin wollten ich und meine Eltern eigentlich keinen Hund mehr. Eigentlich.

Knapp ein halbes Jahr haben wir es hundefrei ausgehalten, dann sah ich im Mai 2016 auf Facebook ein Bild von Suze, damals noch Susi. Darunter stand „Willst du mein Freund sein?“. Ich habe also in diese Hundeaugen geschaut (und diese wahnsinnig riesigen Ohren) und dachte „Ja!“.

Den Kommentaren unter diesem Post nach zu urteilen waren meine Chancen, bei diesem Hund als Adoptant durchzukommen, sehr gering. Trotzdem füllte ich nach Rücksprache mit meinen Eltern die Selbstauskunft aus. Nach einem sehr sympathischen Telefonat mit Denise und einer sehr lieben Vorkontrolle durch Carola, teilte man mir aber mit, dass Susi bereits eine sehr geeignete Interessentin hätte. Daraufhin überlegte ich mich für einen anderen der gefundenen Welpen zu bewerben, als ein erneuter Anruf kam.

Die Adoptantin sei abgesprungen und trotz Bedenken wegen meines jungen Alters, sollte ich Susi adoptieren dürfen.

Die darauffolgenden Wochen des Wartens waren lang, zwischenzeitlich hatte ich den halben Fressnapf auf den Kopf gestellt und ein ganzes Hundezimmer hergerichtet. Dann kam der Tag an dem wir uns mit Carola in Denkendorf an der Raststätte trafen. Der Trapo hatte ordentlich Verspätung, aber dann durfte ich mein kleines Riesenohr in den Arm nehmen.

Jetzt sind wir bald 3 Jahre ein Team, haben viele Höhen und Tiefen erlebt, zicken uns manchmal immer noch ganz schön an, sind aber wenn es darauf ankommt hervorragend auf einander abgestimmt. Im April legen wir endlich die BH-Prüfung ab, danach geht es mit BGH 1-3 weiter.

Seit dem Suze bei mir ist, hatte ich die Patenschaft für Benji, ihren leiblichen Bruder, übernommen. So habe ich mitbekommen, wie sich viele für ihn interessiert haben, nur um dann immer kurz vor knapp wieder abzusagen. Ich war sehr traurig für den hübschen, großen Bub. Als Suze dann erziehungstechnisch aus dem Gröbsten raus war und ich mal wieder die Nachricht über eine Absage für Benji erhalten hatte, habe ich den Familienrat zusammengerufen. Es war wirklich Arbeit bis ich die Erlaubnis hatte eine Anfrage zu Benji‘s Adoption machen zu dürfen und ich war wahrscheinlich die, die am ärgsten und längsten gezweifelt hat ob das klappt, ob ich das schaffe, ob das das Richtige für Suze ist…

Da ich einen hervorragenden Trainer an meiner Seite habe, und durch Suze verdammt viel lernen durfte, war ich aber zuversichtlich. 

Insgesamt hat es wirklich gedauert, bis dann auch Benji im Februar 2018 mit dem Trapo nach Deutschland kam und ich ihn abholen durfte.

Der Anfang war natürlich nicht einfach. Suze war ziemlich eingeschnappt nun nicht mehr Prinzessin auf der Erbse zu sein und die ersten 4 Wochen ging es mit beiden Hunden einzeln zum Gassi. 4 Mal am Tag laufen, plus angespannte Stimmung zu Hause, da war ich manchmal wirklich am Ende, körperlich sowie nervlich.

Und heute?

Heute würde ich sagen „Nie wieder einen Hund alleine!“

Heute habe ich ein gigantisches Team total unterschiedlicher Hundecharakter um mich, die sich mit ihren Stärken und Schwächen hervorragend ergänzen und mit denen ich eine Bindung teile, die ich durch nichts und niemanden ersetzen würde.

Sie sind mein Ausgleich, meine Rettungsinsel und mein Ruhepol.

Und einfach die absolut Besten!

 

Geschrieben von Suze's und Benji's Frauchen Lisa Marie im Februar 2019


Fips Happy End

Fips der kleine Wirbelwind

Fips trat eigentlich ganz plötzlich in unser Leben. Nachdem wir im vergangenen Februar unseren letzten Begleiter nach 12 langen Jahren gehen lassen mussten, sollte es eigentlich kein Hund mehr sein. Schnell stellten wir aber fest, wie sehr uns so ein vierbeinigen Freund fehlte und ich begann mich, noch ein wenig unentschlossen auf die Suche. Kein Hund sprach mich so richtig an, bis ich das Bild des kleinen Lucky sah. 

Nach der ersten Kontaktaufnahme und ein paar Schwierigkeiten mit Luckys Gesundheit, konnte er im Mai 2018, eine Woche nach seinen Schwestern den Shelter verlassen und bei uns einziehen. 

Lucky war nach der Ankunft sehr schüchtern und zurückhaltend aber vor allem skeptisch uns gegenüber. Dies änderte sich aber bereits einen Tag später. Er tapste durch unsere Wohnung und spielte wie ein Wirbelwind. Wir waren sehr glücklich über seine Anwesenheit und vor allem die neue Herausforderung, die er mit sich bringen würde, nur eins passte uns noch nicht ganz, sein Name. Lucky war irgendwie kein Lucky… durch seine Art war er einfach ein Fips und diesen Namen trägt er nun auch. 

Fips ist ein kleiner Wirbelwind und hält uns alle auf Trab, Energie hat er für 2 und manchmal ganz schön Blödsinn im Kopf. Aber er ist angekommen, hier bei uns in der Familie. Ein Hund, der zu Beginn fremden Menschen gegenüber eher schüchtern war, genießt nun Streicheleinheiten von jedem. Aus dem kleinen tapsigen Fips, ist ein Stattlicher Junghund erwachsen, der im November bei uns seinen ersten Geburtstag feiern durfte. 

Er ist super lernwillig und aufmerksam, nur manchmal ist die Umwelt noch viel interessanter als das was Frauchen da gerade von ihm möchte. In der Nachbarschaft hat er Freunde gefunden mit denen er gerne und viel spielt und für den Rest geht es dann in den Garten, wo er sich auch gerne mal mit dem Gemüse das Hochbeet teilt. 

Fips trat in unser Leben, als wir noch viel Trauer in uns trugen. Er brachte vor allem Freude und Sonnenschein mit in unser Zuhause, dass wir bis zum Schluss mit ihm teilen werden. 

Ziel für 2019 ist es, ihn so langsam ans Pferd zu gewöhnen, damit er mich dort in Zukunft begleiten kann. Pferde sind noch nicht ganz sein Ding, ich bin mir aber fast sicher, dass auch diese Unsicherheit verfliegt und wir eine Menge Spaß haben werden, irgendwann gemeinsam durch den Wald zu galoppieren.

 

Geschrieben von Fips Frauchen Miriam im Januar 2019


Pepper's (ehem. Inka) Happy End

Am 31.01.2017 verließ uns nach 4991 Tagen unsere Schäfer-Husky-Mix-Hündin Mona, die eine riesige Lücke hinterließ. Dennoch stand nach wenigen Tagen fest, dass es für uns kein Leben ohne Hund geben könnte. Die erste spontane Idee war zwar „zuerst noch mal nach Australien, und danach nehmen wir wieder einen Vierbeiner auf“. Aber trotz Nachbarhund Leo, den mein Vater noch mehrmals täglich von seinen pflegebedürftigen Herrschaften abholte und spazieren führte war es viel zu leer im Haus und die Spaziergänge zu zweit einfach trostlos, so dass wir uns schnell entschlossen: keine Überseereise, dann kann ein neuer Hund auch sehr schnell einziehen. Warum dann warten und eine weitere Seele im Knast warten lassen? Denn zu einem Hund aus dem

Tierschutz gab es keine Alternative. Die DSL-Leitung lief heiß, denn der erste Versuch im Bonner Tierheim war nicht so erfolgreich, bei „Dana“ stimmte die Chemie nicht. Bei der Suche nach Schäferhund-Husky fiel uns dann „Inka“ bei „Pfote sucht Glück“ auf, als schüchtern und zurückhaltend beschrieben. Ihr Geburtstag ist der 43.Jahrestag des Einzuges unseres Dackels Joscha und 364 Tage vor Monas Tod. Parallel fragten wir noch bei zwei anderen Vereinen an, da Udo aber lieber wieder eine Hündin wollte, einigten wir uns auf „Inka“.

Aber da war ja noch meine Mama, die auch gerne wieder ein Hund betreut hätte, und wir überlegten, auch zusammen mit den Tierschützern, uns „Ilka“ in Bonn anzugucken, die auch aus Rumänien, kam. Sie war wohl in Pitesti aus dem Auto ausgesetzt oder geworfen worden, wo sie dann von den Tierschützern der Smeura gerettet wurde und nach 4 Jahren dort inzwischen schon wieder ein Jahr in Bonn unter der lauten Autobahnbrücke (wo sich das Tierheim befindet) ausharrte. Ihr wunderschönes Wolfsgesicht mit den goldenen Augen hatte uns schon beim ersten Besuch beeindruckt, und beim gezielten Besuch dort durften wir sie gleich mit nach Hause nehmen. Immerhin stammte ja Mona auch von dem Eifelhof, der zum Bonner Tierheim gehört.

Wir hofften, der jungen, unsicheren Inka mit Ilka eine souveräne Beschützerin an die Seite stellen zu können, und gleichzeitig einem mittelalten Hund ein Zuhause zu geben.

Ein paar Tage später kam dann jemand für „Pfote sucht Glück“ gucken, ob es Inka bei uns auch gut haben würde, offenbar zur Zufriedenheit und so stand ihrer Ausreise in die Eifel nichts mehr im Wege.

Und gut sechs Wochen nach Ilkas Einzug durfte Inka dann reisen, mit einer Woche Verspätung wegen einer leichten Erkrankung. Es regnete Bindfäden, als wir auf sie in Neuwied warteten, da sich der Transport verspätete, weil es Stau gab und noch eine Polizeikontrolle, verbrachten wir 2 Stunden im Neuwieder Zoo – Ilka bleib derweil bei meinen Eltern zurück.

Inka war die letzte, die aus ihrer Transportkiste geholt und auf den Rücksitz unseres Autos gesetzt wurde, ein dünnes, verängstigtes Wesen mit Riesenohren und -augen, das weder Wurst- noch Käsewürfelchen annahm, nur etwas Wasser. Im Gegensatz zu unserer Mona (64 cm, 35 kg) war sie winzig, und auch wenn sie mit Ilka gleich hoch war, ein wirklich kleines Hündchen, da Ilka doch einige Kilos mehr auf die Waage brachte.Schnell einigten wir uns auf den Namen Pepper, da Inka doch zu ähnlich wie Ilka klingt und diese als Ältere ihren Namen behalten sollte. (letztendlich passt der Name hervorragend zu ihrem Temperament!)

Zu Hause angekommen, zunächst Gartenbesichtigung und Kontaktaufnahme zu Ilka, die das Ganze genau so souverän managte wie gehofft. Dann ging es ins Haus, was für Pepper schon ganz schön aufregend war.

Ihr machte zu Beginn fast alles Angst: alle Menschen außer mir, unbekannte Geräusche, alles aus Metall, sogar ihre Futterschüssel! Ruhepol war sicher Ilka, und in gewisser Weise auch Leo, der Bouvier von unseren Nachbarn, der oft bei uns war. Ihm sagte sie schnell, dass sie nicht von Männern belästigt werden will., dann war es gut.

An einem Morgen hatte ich das Gefühl, dass sie mir zu sagen versuchte, nachdem Udo zur Arbeit gefahren war: „Jetzt isser endlich weg, und wir sind wieder unter uns!“.

Es dauerte Wochen, bis sie nicht mehr ins Büro oder Schlafzimmer flüchtete, wenn Udo heim kam. Meine Eltern verzweifelten ob ihrer Ängstlichkeit, aber inzwischen flitzt sie nach jedem Spaziergang rüber, um sie zu begrüßen.

Das Autofahren bekam ihr auch nicht viel besser als Ilka, Sabbern und Erbrechen bei zu spätem Füttern vor der Fahrt ist an der Tagesordnung, zumindest bei unseren Eifeler Kurvenstrecken. All diesen Problemen zum Trotz begleiteten uns die beiden Mädels schon bald nach ihrerAnkunft beim Zelten, zu Motorradtreffen, ins Freilichtmuseum, zur Reisemesse, in den Pub.

Pepper hilft es sicher, dass sie trotz ihrer Ängstlichkeit außerordentlich pfiffig und

neugierig ist. Unsere Umgebung mit Wald und Wiesen oberhalb der Ahr wurde natürlich täglich ein bisschen mehr erkundet, das Geschrei, wenn wir Wild sahen, war unglaublich. Ich weiß nicht, welche der beiden Hündinnen lauter war!

Höhepunkt des ersten halben Jahres war aber sicherlich unsere Reise nach Schottland, inzwischen mit einem Dachzelt auf dem Reisemobil. Meer, Zug unter den Ärmelkanal, Kaninchen (die gibt es bei uns nicht), und die vielen Schafe waren großartig. Aufregend war sicher die Durchquerung eines Wildbaches, die ganzen Muscheln an den Stränden und das Chicken Nugget, das den Hunden im Restaurant vor die Füße fiel, als die Kellnerin zu forsch servierte.

Kurz nach der Reise zog noch der Husky Jack bei uns ein, etwa gleich alt wie Pepper, auch aus dem Tierschutz und ein cooler, absolut tiefen entspannter Kerl, also das genaue Gegenteil unserer Pepper.

Im Garten flitzen beide um die Wette und auch wenn es ein Weilchen gedauert hat – denn Jack ist doch ein bisschen rauh und derb bei seinen Spielen -, wird auch liebevoll gerauft.

Unsere schöne Ilka hat uns dann leider schon im Mai verlassen, ganz überraschend, unerklärlich und noch immer unfassbar. Erst 9 Jahre alt!

Sie hinterließ in dem Gespann eine große Lücke. Und wir waren zunächst relativ fest entschlossen, wieder einen dritten Hund aufzunehmen, aber zuerst ging es noch einmal in den Urlaub. Dieses Mal nach Schweden.

Für das Gespann gab es ganz schön Aufregendes: Schafe und urwüchsige Rinder in Haithabu, dem neuen Weltkulturerbe, Brandung an der Dänischen Ostseeküste, Fähre fahren und mit einer netten Jack Russel Dame Freundschaft schließen, viele Wanderungen in Schweden, Kanu fahren, Toben auf Schneefeldern. Jack machte seinen Frei- und Fahrtenschwimmer, während Peppi das Wasser noch immer nur ganz vorsichtig zum Kühlen und Trinken nutzt. Aber an sehr heißen Tagen legt sie sich auch mal in eine

Pfütze – je matschiger, desto besser!

Sie hat sich einige Unarten von Ilka abgeguckt, und bellt inzwischen so ziemlich alles an,das uns entgegenkommt. Dabei ist sie immer noch verträglich mit anderen Hunden, wenn man sie denn zu ihrem Glück „zwingt“. Jack wird schon mal in seine Schranken verwiesen, wenn sie sich bedrängt fühlt, aber sie spielen immer öfter und heftiger und sie sucht oft auch bei ihm Schutz (was sie vorher bei Ilka machte), dabei sind nun beide öfter etwas eifersüchtig, wenn der andere gestreichelt wird. Beide haben nun das große Auto auch als Höhle angenommen und verziehen sich nachmittags auf den Zeltplätzen gerne in ihre Box um zu ruhen. Aktuell helfen sie natürlich gerne beim Plätzchen backen, spülen leere Sahne- oder Frischkäsepackungen, freuen sich, wenn der Metzger Pansen oder Blättermagen oder Stroß für sie hat, durchstöbern ihren Spielzeugkorb.

Pepper schläft neben uns auf ihrem Bettchen, kommt morgens zum Kuscheln ins Bett, Jack ist schon sowieso da, er hat sein Lager auf einem alten Kopfkissen am Fußende des Menschenbettes.

Die Spaziergänge werden dem ganzen Dorf lautstark gemeldet, und die Spiegelbilder von sich oder uns, die jetzt in der dunklen Jahreszeit auf den Fensterscheiben zu sehen sind, angeknüttert, von Pepper natürlich, Jack bellt nach Huskyart fast nie.

Wir waren inzwischen zu Spielgruppen im Mayener Tierheim, die unser Hundetrainer betreut, und werden uns am kommenden Sonntag mal um Zugsport kümmern. Mal sehen, ob das was für die beiden ist. Denn ob da wirklich ein Husky in Pepper eine Rolle spielt, wissen wir nicht, es deutet einiges darauf hin, aber es könnte auch etwas Podenco dabei sein (rosa Nase). Schade ist, dass beider Jagdtrieb so groß ist, dass sie höchstens im Garten oder an der langen Leine so richtig flitzen können, aber unser Garten ist ja zum Glück sehr groß.

Ihre Menschen lieben sie und sogar mein Bruder, der es immer hasste, wenn unsere Hunde bei Tisch gefüttert wurden (das waren ja auch immer die Hunde unserer Eltern, die beiden bekommen immer einen Happen, wenn wir Menschen fertig sind), hat still gehalten, als sie ihm ganz zaghaft ein Stück Brot aus der Hand klaute – dieses Gesichtchen muss man einfach gern haben! Ob sie jemals so entspannt sein wird wie Jack? Wir wissen es nicht, aber sie ist auf einem guten Weg und lernt jeden Tag dazu.

Nun sind wir nur noch in dem Dilemma, ob wir wieder einen dritten Hund aufnehmen. Denn einerseits läuft es mit den beiden derzeit sehr gut und all die kleinen Baustellen werden wirklich immer kleiner, und es wird einem das Reisen mit 3 Hunden nicht unbedingt leicht gemacht, egal ob auf Fähren oder auf Campingplätzen, und auch bei Freunden ist man mit 2 Hunden durchaus noch willkommen. Und die Eltern werden ja auch immer älter und nicht unbedingt fitter.

Andererseits war es schön mit der „Wilden Horde“ und 3 Hunden (manchmal mit 4, als Leo auch noch lebte) unterm Esstisch. Und noch einen Hund aus dem Knast holen, wäre sicher ein gutes Gefühl.....

Geschrieben von Pepper's Frauchen Dagmar im Dezember 2018


Teddy's Happy End

Ich war schon mehrfach in Rumänien und sah das Leid der Hunde dort mit eigenen Augen. So holte ich immer wieder Pflegehunde zu mir, damit sie hier in Deutschland eine Chance bekommen. Mein Hund Franz und meine Katzen lieben andere Tiere. Doch sah ich ihnen an, dass ihnen das mit den Pflegehunden zunehmend zu stressig wurde. Sie waren zwar traurig wenn sie vermittelt wurden, doch waren ihnen, die meist Junghunde, zu viel. 

Also beschloss ich für meine drei alten Herren einen Hund zu suchen, der ihr Leben bereichert und der für immer bleiben sollte. 
Ich musste nicht lange suchen, im Internet fiel mir gleich der arme kleine Teddy auf. Alt und fast blind. Gut damit hatte ich kein Problem. Also schnell Anfrage zu Pfote sucht Glück geschrieben und sehr rasch eine Antwort bekommen. Wir telefonierten und die Sache war schnell beschlossen. Teddy sollte zu uns kommen. 
Leider ging es ihm gesundheitlich immer schlechter, sodass die Reise nach hinten verschoben werden musste. Ich dachte jeden Tag an ihm und sprach in Gedanken zu ihm, er soll durchhalten, bald wird alles gut. 
Endlich kam dann der Tag des Anreise, ich fuhr los um Teddy vom Transport abzuholen. 
Juhu, endlich war der Tag gekommen. 
Ich wurde noch gewarnt, dass seine Augen vermutlich durch die Reise schlimm aussehen würden. Aber als ich ihn in die Arme schloss, waren seine Augen Gott sei Dank ganz in Ordnung. 
So, ab nach Hause. Ich erzählte Teddy während der Autofahrt schon mit wem er es zu tun bekommen würde und er lauschte aufmerksam. So, nun also rein bei der Tür.... Okay.... Meine drei Herren freuten sich sehr ihn zu sehen. Er freute sich sie zu sehen und dann nach 5 min war es als ob er schon immer da gewesen wäre. 
Teddy ist ein toller Hund, er fügte sich sofort perfekt in die Gruppe ein und schon nach ein paar Tagen kam die etwas arrogante, aber lustige typische Shi Tzu Haltung zu Tage. Er war nun Zuhause angekommen. Er lief bereits ohne Leine, lag zwischen Hund und Katzen und er lässt mich keine Minute aus den Augen. Er grummelt mich an, wenn er etwas haben möchte und ist ein liebenswerter Schmuser. Er lässt seine tägliche Augenbehandlung problemlos über sich ergehen und auch das wöchentliche Bad meistert er tapfer. Man merkt ihm an wie seine Lebensfreude zurück gekommen ist. Er liebt es mit Franz über Wald und Wiesen zu laufen und neues zu entdecken um dann anschließend mit seinen Buddys abzuhängen. Und ja fressen liebt er auch... Leider etwas zu sehr. 
Ein wirklich toller Hund, danke liebes Pfote sucht Glück Team für eure tolle Arbeit. 
Meine alten Herren bringen mich jeden Tag aufs neue zum lachen und ich liebe sie wirklich. Ich hoffe wir haben noch eine lange Zeit gemeinsam.

Geschrieben von Teddy's Frauchen Daniela im Dezember 2018

Happy's Happy End

Ich fuhr letztens durch Karlsruhe und mir fiel der Abend ein als ich zusammen mit Laura Francesca Heinzl den Hund Happy, den Laura adoptiert hatte, von Transport aus Rumänien abholte.

Happy lebte an der Straße bei Bukarest und unsere Sanda fütterte und kümmerte sich um ihn. Leider konnte sie ihn nicht im Shelter aufnehmen da alles voll war.

Laura hatte sich damals eigentlich für einen anderen Hund entschieden, der dann aber noch nicht soweit war um vermittelt werden zu können.

Unser Team schlug ihr Happy vor und sie verliebte sich sofort in ihn.

Ich wurde vom Team gebeten eine Vorkontrolle bei Laura zu machen und da alles passte, entschieden wir uns Happy zu Laura reisen zu lassen.

Wir machten uns an dem Abend auf zum Meetingpoint und mussten noch einige Zeit warten da ziemlich viel Verkehr auf den Autobahnen herrschte und der Transporter dadurch nur langsam vorwärts kam. Aber endlich, endlich kam er an und wir nahmen Happy in Empfang. Ich setzte ihn zu Laura auf den Rücksitz und er schmiegte sich sich sofort an sie, das war Liebe auf den ersten Blick.

Er kuschelte sich die ganze Fahrt bis zu ihrem zu Hause ganz fest an sie und genoss das Streicheln und die Wärme.

Dann kamen wir endlich mitten in der Nacht in Lauras Zuhause an. Ich sicherte zuerst Happy mit zwei Leinen und an meinem Körper, bevor ich ihn aus dem Auto nahm, dann musste ich ihn ganz kurz absetzen da ich Laura aussteigen lassen musste.

In dem Moment umklammerte Happy plötzlich mit seinen Vorderpfoten ganz fest mein Bein und fing an zu schreien wie ein kleines Kind. Er hatte wohl furchtbare Angst, dass er wieder ausgesetzt werden würde. Uns brach bei diesem Anblick fast das Herz. Er war so glücklich und zufrieden im Auto bei Laura und hatte nun einfach nur schreckliche Angst, er dürfte nie mehr diese Wärme und Liebe erfahren

Ich nahm ihn daraufhin sofort wieder in meine Arme und wir rannten in Lauras Wohnung.

Dort angekommen fühlte er sich sofort wie zu Hause, inspizierte alles, pinkelte in die Küche und dann genoss er das Futter und Lauras schöne Wohnung.

In der Zwischenzeit ist er mit Laura und ihrem Lebensgefährten nach Frankreich gezogen wo sie ein glückliches Leben führen und Happy bald ein Menschen Brüderchen bekommt.

Ich wünsche ihm und seiner Familie das Allerbeste und noch viele glückliche und gesunde Jahre.

 

Geschrieben von Carola Grau im November 2018


Trixie's Happy End (ehemals Yenna)

Ich bin bis heute der Überzeugung, dass es Schicksal war, dass Trixie zu uns gekommen ist.

Nachdem für uns fest stand, dass ein Hund bei uns einziehen sollte, bin ich durch Zufall auf diesen Verein gestoßen. Facebook hatte ihn mir vorgeschlagen. Neugierig sah ich mich auf der Homepage um und verliebte mich sofort in eine Hündin. Nach kurzer Rücksprache stand für uns fest, sie solle es sein. Dennoch hätten wir uns auch noch andere Fellnasen vorstellen können, falls die Kleine nicht gepasst hätte. Schnell wurde die Selbstauskunft ausgefüllt und abgeschickt. Etwa eine Woche später meldete sich Denise um einen Gesprächstermin mit mir zu vereinbaren, da unsere Selbstauskunft positiv ausfiel.

Das erste Gespräch war super. Denise war super freundlich und geduldig. Wir haben über verschiedene Hunde gesprochen, immerhin sollte die Fellnase zu uns passen und wir zu ihr. Von einigen hatte sie uns abgeraten, manche hatten schon feste Interessenten und beim Rest hatten wir die Qual der Wahl. Unsere Wahl fiel letztendlich auf die Kleine, die uns gleich gefiel. Denise wollte sich nochmal mit dem Team absprechen, sagte aber gleich, dass sie darin kein Problem sehe.

Ein paar Tage später kam eine E-Mail von ihr, die bestätigte, dass wir die Kleine bekommen könnten. Natürlich musste vorher erst die Vorkontrolle zu uns kommen. Denise brauchte ein paar Tage, bis sie eine gefunden hatte, da in unsere Gegend bisher kein Hund vom Verein vermittelt wurde. In der Zwischenzeit wurden wir mit tollen Fotos der Kleinen versorgt. 

Die Dame für die Vorkontrolle rief Mittags an und sprach auf unseren Anrufbeantworter. Sie wollte einen Termin abmachen. Zwei Stunden später erreichte mich eine neue E-Mail von Denise. Sanda hatte die Hündin und ihren Bruder in Rumänien inzwischen vermittelt. Einerseits war ich unendlich traurig, da mein "Traumhund" nun nicht mehr da war, andererseits wusste ich, dass noch mehr Seelchen auf ein zu Hause warteten. Ich rief die Dame von der Vorkontrolle zurück und stellte mich so zu sagen auf die Warteliste.. Am Abend rief Denise mich nochmal an und erklärte mir die Situation. Sie erklärte mir auch, dass es sehr selten vorkommt, dass Hunde in Rumänien vermittelt werden. Wir einigten uns darauf, dass ich mich nochmal mit meinem Mann bespreche und ich mich dann melden würde.

Wir ließen uns ein paar Tage Bedenkzeit. Ich wollte mich gerade wieder bei Denise melden, als eine Mail von ihr kam. Es waren nur ein paar kurze Sätze: `Sie möchte uns nicht bedrängen, wollte aber fragen, ob wir uns diese Hündin vorstellen können. Sie würde sonst alleine zurück bleiben, da ihre Geschwister alle vermittelt sind.´ Im Anhang war ein Foto von Yenna, wie sie auf einer Küchenwaage sitzt. Für uns stand fest, dass wird unsere.

Die Vorkontrolle lief problemlos. Ein nettes Gespräch, wichtige Fragen konnten geklärt werden. 

Dann folgte ein letztes Telefonat mit Denise. Es wurde der Ablauf vom Transport geklärt, letzte Fragen besprochen und die Erreichbarkeit vereinbart.

Nach dem der Schutzvertrag unterschrieben und die Schutzgebühr überwiesen war, machte Yenna sich auf den Weg zu uns.

Der Treffpunkt war eine Tankstelle in der Nähe von Hamburg. Die ganze Zeit über standen wir mit dem Verein über Whatsapp in Kontakt. Wir waren etwa eine Stunde vor der geplanten Ankunftszeit da. Etwas verwirrt warteten wir und fragten uns ob wir richtig waren. Als dann immer mehr verwirrte "Neu-Eltern" kamen, war uns klar, dass alles nach Plan lief.

Und dann kam der Transporter. Ich hätte nie gedacht, dass ich in dem Moment so emotional sein würde. Ein Mitarbeiter brachte uns Yenna raus und gab sie meinen Mann in die Arme. Es war ein tolles Gefühl. Sie war kleiner als wir erwartet hatten und unglaublich lieb. Als wir sie in ihre Box setzten, war sie unglaublich aufgeregt und hat nur mit dem Schwanz gewedelt. Die ganze Autofahrt über, die immerhin fast zwei Stunden gedauert hat, war sie ruhig. Zu Hause angekommen hat sie sich gleich auf ihr Kissen gelegt. 

Sie bekam den Namen Trixie von uns. Von Anfang an war sie sehr Menschen bezogen. Mit der Stubenreinheit gab es auch überhaupt keine Probleme, nur wenn wir ihre Anzeichen nicht erkannt haben, ging mal was daneben. Auch mit unseren Kindern und Katzen kam sie gleich zurecht.

Die ersten Wochen traute Trixie sich nicht den kleinen Rasenabschnitt vor unserem Haus zu verlassen. Die Aussenwelt machte ihr ziemliche Angst. Das Beste war für sie in der Zeit immer, wenn ein anderer Hund vorbei kam. Irgendwann trug mein Mann sie an die Straßenecke (Zum Glück wohnen wir in einer sehr ruhigen Gegend). Und von da an war Spazieren gehen kein Problem mehr. Wir zeigten ihr, dass Autos und Fahrräder nichts schlimmes sind, sie hatte nämlich Angst vor allem was fährt. Auch das man nicht jeden Fußgänger vor Freude anspringen darf, musste sie lernen. Mit Spielzeug konnte sie kaum etwas anfangen, das hat sie erst jetzt langsam für sich entdeckt.

Heute, etwas mehr als ein Jahr später, ist Trixie eine freundliche junge Hündin, die manchmal etwas dickköpfig ist. Trixie liebt das Radfahren oder das Inlineskaten, Hauptsache sie kann rennen. Die Hundewiese ist ihr liebster Ort, dort gibt es genügend Hundefreunde zum toben und rennen. Auch der Wald ist immer sehr spannend. Sie ist eine super soziale Hündin. In der Stadt oder einem unbekannten Ort ist sie immer sehr aufmerksam und manchmal etwas skeptisch, aber das ist nichts, was ich ihr übel nehmen kann. Den Sachkundenachweis hat sie Problemlos gemeistert (Dieser ist bei uns in Niedersachsen Pflicht für jeden Neuhundebesitzer). Viel ist von diesem kleinen ängstlichen Welpen nicht mehr übrig. Und wir stehen bis heute noch in guten Kontakt mit dem Verein und freuen uns gemeinsam über jeden Fortschritt.

Trixie ist unsere Herzenshündin und wir würden es jederzeit wieder so machen.

Geschrieben von Trixie's Frauchen Jessica im November 2018


Hope's Happy End

Hope

Erstmal Hut ab an alle Tierschützer, für das, was Ihr tut – und vielen Dank, dass Ihr meine Hope in Rumänien gerettet habt und ein sicheres „Übergangs-Zuhause“ gegeben habt!

Meine Geschichte mit Hope begann im Dezember 2016. Beim Nachrichten durchstöbern auf Facebook fiel mir das Gesicht von meiner Hope auf - eine Hündin, welche nur darauf wartete ein richtiges Zuhause zu bekommen. Zu dem Zeitpunkt saß jedoch meine alte und schwer kranke Hundedame Angel (16 Jahre) auf meinem Schoß, die es mir leider unmöglich machte Hope ein neues Zuhause bieten zu können. 

Ende März 2017 mussten wir unsere Angel gehen lassen. Nach dieser intensiven und traurigen Zeit mit Angel hatte ich noch nicht das Gefühl genügend Liebe und Kraft für einen neuen Hund aufbringen zu können. Daher habe ich mir ein Zeitfenster gesetzt in dem ich meine Zeit nur für mich und meine Familie nutzte... doch wie sagt man so schön, es kommt wie es kommen muss. Im Juli 2017 schaute mich erneut Hope mit ihren hoffnungsvollen Augen von meinem Bildschirm aus an... mir war sofort bewusst: Das ist ein Zeichen! Und war zeitgleich traurig und entsetzt, dass Hope noch immer keine liebevolle Familie gefunden hat. Also war mein nächster Schritt die Kontaktaufnahme zu dem Tierschutz in dem sich Hope befand und so kam es, dass ich das erste Mal mit Denise telefonierte. Ich fühlte mich sofort sehr gut aufgehoben und es wurde alles Notwendige in die Wege geleitet. 

Jedoch gab es ein Problem: Hopes Ohren spielten nicht mit, mit einer beidseitigen Mittelohr-Entzündung durfte sie nicht ausreisen. Das Tierheim und die Ärzte gaben ihr Bestes, damit Hope so schnell wie möglich zu Ihrer Familie kommen konnte. Jedoch wurde es bereits Ende August, der Ausreisetermin wurde auf unbestimmte Zeit verschoben... 

Wenn Hope nicht zu mir kommt, muss ich eben zu Ihr! Hope sollte wissen, dass es eine Familie gibt welche auf sie wartet, also flog ich nach Rumänien... Außerdem war es wichtig für uns alle, herauszufinden ob Hope mich auch „riechen“ kann... Es lief alles gut, ich hatte drei ganz tolle Tage mit Sanda, Linda und Hope... und als ich Rumänien leider noch immer ohne Hope verlassen musste, tat es mir sehr weh sie zurücklassen zu müssen. 

Doch die erlösende Nachricht kam dann endlich! 

HOPE DARF AUSREISEN! 

Die Entzündung war endlich weg. Am 21. Oktober 2017 kam Hope endlich nach Hause und so ist es auch wirklich gewesen... sie gehört zu uns!

Sie ist ein ganz toller und liebevoller Hund!

Mit der Unterstützung unserer Hundetrainerin haben wir alles sehr gut hinbekommen. Trotz dem Hope bereits 5 Jahre alt ist, ist sie sehr gelehrig und liebt es neue Dinge zu lernen.

Hope hat auf uns gewartet und ich bin froh, dass Sie mir die lange Zeit des Wartens nicht übel nimmt und uns jeden Tag die gleich Liebe schenkt, die wir auch für sie haben.

Hope is the only thing stronger than fear!

 

Geschrieben von Hope's Frauchen Silke im November 2018


Carly's Happy End

Hallöchen, ich bin Carly! 

Eine schwarz-weiße Hündin, mit einem nicht zu unterschätzenden Dickköpfchen und einer temperamentvollen Art. Ich bin gebürtige Rumänin und habe drei Geschwister. 

Heute lebe ich glücklich bei meiner Familie in Ennepetal, doch ich war nicht immer so glücklich wie jetzt und hatte auch keine Familie, die mich liebte, sogar mein Name war ein anderer. Meine kleine Welt hat sich vor 6 Monaten verändert und das ist meine Geschichte.

Mein Start ins Leben gestaltete sich nicht gerade als der angenehmste. Ich wurde mit meinen drei Geschwistern an einem kalten Wintertag, in einem Karton ausgesetzt. Dass es sich hierbei um eine Art Auffangstation für ausgesetzte Welpen handelte, entzog sich meinem kleinen unschuldigen Welpenwissen. Da saßen wir nun in diesem Karton, 4 kleine Welpen, welche alle miteinander die Welt entdecken wollten. Wir verharrten einige Zeit gemeinsam in diesem Karton. Wie lange genau, weiß ich nicht mehr. Die Kälte kroch uns unbarmherzig in unser Fell. Irgendwann hörten wir, uns unbekannte Stimmen. Es waren Menschen. Große auf uns herabschauende Menschen. Sie hoben uns behutsam hoch und verfrachteten uns in eine seltsame, laute Maschine. Heute weiß ich natürlich, dass es sich hierbei um ein Auto handelte, keinen Grund zur Sorge also. Das Auto setzte sich in Bewegung, nach einiger uns unbegreiflicher Zeit stoppte es. Da waren wir also, an einem Ort, der erstmals unser neues Zuhause verkörpern sollte. Es war laut, zu laut für meine kleinen empfindlichen Ohren. Viele andere Hunde die durcheinander bellten, einige davon aufgeregt, andere hingegen gelassen und begrüßend. 

Neue Gerüche stiegen mir in mein kleines Näschen, welche die ich noch nie zuvor vernommen hatte. So viele neue Eindrücke. Doch etwas Vertrautes blieb mir, nämlich meine Geschwister. Ein Glück! Die Menschen dort waren freundlich zu mir und tauften mich auf den Namen Daria. Es begann eine aufregende Zeit. Die Tage vergingen. Tage wurden zu Wochen und Wochen hingegen zu Monaten. Ich wurde größer, mutiger und aktiver. Ich liebte es unbeschwert mit meinen Geschwistern zu spielen und hatte mich an das Leben hier gewöhnt. Manchmal vermisste ich es jedoch, jemanden zu haben der sich nur um mich kümmerte. Ich meine damit nur um mich, denn ihr müsst wissen, dass das Leben hier aus Teilen besteht. Teilen von Aufmerksamkeit, Liebe und Zuneigung. Mein Leben erschien mir dennoch schön und unbeschwert. Doch dies sollte nicht von allzu langer Dauer sein. Ich wurde krank, sehr krank. Die Menschen, die sich als meine Retter herausstellten, brachten mich in eine Tierklinik. Ein gruseliger Ort. Diese Gerüche, diese Maschinen und diese piksenden Nadeln machten mir Angst. Mehrere Tage verbrachte ich an diesen ungeheuerlichen Ort.

Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass Hunderte von Kilometern entfernt, Menschen gab die sehnsüchtig auf mich warteten und um mein Leben bangten. Nach kräftezehrenden Tagen wurde ich wieder vollständig gesund. Die Zeit der fiesen Nadeln und Quarantäne war überstanden, endlich! 

 

Dann fing auch schon mein eigentliches großes Abenteuer an. Meine Reise nach Deutschland. Die Reise zu meiner neuen Familie, ohne meine Geschwister und ohne alles was mir bisher vertraut war. Wieder wurde ich in ein Auto verfrachtet, dieses Mal fühlte es sich aber irgendwie anders an. "Wieso waren dort so viele Käfige? Warum kamen nur meine Schwestern Bella und Lena mit?". 

Ich wurde unruhig. Gemeinsam mit meiner Schwester wurde ich in einen dieser Käfige gesetzt. Die Autotür schloss sich und meine Reise begann. Ich sah Rumänien zum letzten Mal. Die Zeit erschien hier endlos. Ich war müde, hatte Hunger und wollte einfach nur hier raus. Nach vielen vergangenen Stunden blieb das Auto stehen, die Tür öffnete sich und eine Hand griff nach mir. "Wo bin ich?" schoss mir durch mein kleines Hundeköpfchen. Der Mann, der nach mir griff übergab mich einem anderen Mann, welcher umgeben war von vier weiteren, mir völlig unbekannten Personen. Erneut wurde ich ein Auto gesetzt, dieses Mal allerdings nicht in einem Käfig, sondern auf den Schoß einer Frau. Ich hatte Angst. "Wohin bringen mich diese Menschen, wo ist meine Schwester?". Zu viel für mein zartes Hundeköpfchen. Dieser Mann, der am Steuer des Autos saß, er schaute mich so seltsam an. Irgendwie war er mir suspekt und diese Worte, diese Sprache das war nicht meine Muttersprache. "Wo bin ich?". Die Räder des Wagens blieben stehen und die Frau auf dessen Schoß ich lag, trug mich behutsam in ein Haus.

Fremde Gerüche, fremde Menschen und fremde Laute. Die Frau setzte mich schließlich in einem Garten ab, mit vielen anderen Menschen ringsherum. Sie schauten mich an und stellten mir Wasser bereit. Ich erkundete zögerlich und ängstlich die neue Umgebung. Ein großer Mann stand vor mir, verzweifelt versuchte ich Schutz bei ihm zu finden. Daraufhin beugte er sich zu mir herunter und streichelte mir über den Kopf. Nach einiger Erkundungszeit wechselte der Ort erneut. Ich fand mich in einem großen Raum wieder. Die Menschen, die zuvor draußen um mich herumstanden, saßen nun an einem großen Tisch. Sie versuchten mich unauffällig zu beobachten, doch ich spürte die Blicke und versuchte mich zu verstecken. "Carly" riefen sie mich nach einiger Zeit, mit leiser Stimme. "Sollte das etwa mein neuer Name sein?". Diese ganze neue Welt war mir viel zu laut und viel zu schnell. Ich bin ein Gewöhnungsmuffel und liebe die Routine. Ich blickte in die Runde. Die Mutter meines neuen Frauchens erschien mir seltsam zu sein. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich ja noch nicht, dass ich sie irgendwann in mein Hundeherzchen schließen würde und sie jeden Tag, wann immer mir danach war besuchte. Zurück zur Gegenwart. Der Sohn meines Frauchens erschien mir ebenfalls sehr seltsam. Ich äußerte meine Abneigung mit deutlichem Knurren. Plötzlich wurde es laut und ein weiterer Mann mit Kindern betrat den Raum. Als der Mann versuchte, mich anzufassen passierte es. Ich verlor die Fassung und versuchte zu schnappen. Ich erkannte mich in diesem Augenblick selbst nicht wieder. Das war das erste Mal, dass ich die Beherrschung über mich verloren hatte. 

Die erste Nacht folgte und ich sollte bei dem ältesten Sohn im Zimmer übernachten. Ich mochte ihn nicht und zeigte ich auch. Er versuchte mich in einen gepolsterten Korb zu setzen. "Nicht mit mir " dachte ich, ich sprang heraus, nahm Anlauf und sprang noch einmal bellend gegen die geschlossene Tür und wiederholte das Procedere immer und immer wieder. Jede darauffolgende Nacht. "Ich wäre lieber bei der netten Frau im Zimmer nebenan gewesen", war mein Gedankengang. Ich raubte dem ältesten Sohn jeglichen Nerv, bis ich endlich mein Ziel erreicht hatte und im Elterlichen Schlafzimmer nächtigen durfte. 

Die Tage vergingen und ich fing an die Frau auf dessen Schoß ich im Auto gesessen hatte zu mögen. Sie war lieb zu mir und beschäftigte sich ausgiebig mit mir. Ich fixierte mich nun vollkommen auf Sie und wurde zu ihrem Schatten. Keinen Schritt ging sie von nun an allein. Auch die anderen Menschen gingen behutsam und geduldig mit mir um, muss ich hierbei hinzufügen. Ich liebte allerdings nur eine Person und das war mein Frauchen. Die anderen Familienmitglieder ernteten Abneigung, Ignoranz und gelegentliche "akustische Warnungen, sprich ein deutliches Knurren oder Bellen, je nachdem wonach mir gerade war. An eine Person konnte ich mich ganz besonders nicht gewöhnen, an den Ehemann meines neuen Frauchens. Er versuchte einiges um mich von sich zu überzeugen. Er bewegte sich vorsichtig, wollte mich mit Leckereien bestechen und noch vieles mehr. Doch ich kam nicht aus meiner Haut. Dann gab es da diesen einen Abend. Mein geliebtes Frauchen und ihr Ehemann saßen gemeinsam auf dem Sofa. Ich beobachtete ihn starr und hatte jedes seiner Bewegungen im Auge. "Er ist meinem Frauchen zu nah", schoss in mein Hundeköpfchen. Eine Kurzschlussreaktion, wie ihr Menschen pflegt zu sagen. Ich griff an, machte einen schnellen Satz nach vorne und sprang auf sein Gesicht zu. Ich fletschte meine scharfen, spitzen Zähnchen und schaute in zwei entsetze Gesichter. Das war eines der Momente, in dem ich meine neu gewonnene Familie fast wieder verloren hätte. Mein Frauchen war verzweifelt, dass spürte ich. Ich jedoch wurde immer schlimmer, dass weiß ich heute. Von nun an durfte sich jeder nur noch langsam bewegen, denn ich hasste jede unvorhersehbare Aktion und veränderte somit das eigentlich wilde Familienleben von Grund auf. Die Tage vergingen erneut und ich tat es wieder. Ich griff die Tochter meines Frauchens an. Jetzt war klar, es muss Hilfe her. Ich sah mein Frauchen verzweifelt telefonieren. "War es nun soweit?“, musste ich wieder gehen?". Mein Schicksal schien so gut wie besiegelt zu sein. Bei dem Telefonat hörte ich mein Frauchen mit zittriger Stimme sagen "Ich kann sie doch nicht tagelang hungern lassen, ein Maulkorb...gefährlicher Hund?". Die Sätze verschwammen in meinem Kopf. "Ich und gefährlich?", meine ganze Welt hat sich verändert und ich sollte nun auch noch gefährlich sein? Das Telefonat neigte sich dem Ende und ich sah mein Frauchen an. Die Blicke trafen sich und ich sah ihre Verzweiflung. Die darauffolgenden Tage wurden nicht besser und mein Frauchen versuchte ein letztes Mal bei einem anderen Tiertrainer. Dass ich eigentlich schon wieder nach Rumänien zurück sollte und sogar schon wieder als "Zuhause suchend" im Internet eingetragen war, entzog sich zum Glück meines Wissens. Wieder bekam ich das Telefonat mit, dieses Mal erschien es mir jedoch als positiv, ich hörte mein Frauchen Sätze sagen wie "Wir bekommen das also hin?". Meinte sie damit etwa mich? Auch dieses Telefonat neigte sich dem Ende zu und ich schaute mein Frauchen erneut an, dieses Mal erschien sie mir fröhlicher. Sie lächelte mich an und sagte "Wir bekommen nun Hilfe, wir schaffen das, Carly". Gesagt, getan. Die Tiertrainerin arbeitete nun mit uns und es begann eine Zeit des Wandels. Wir lernten alle, uns besser aufeinander abzustimmen. Ich besserte mich nach einigen anstrengenden und tränenreichen Tagen und Wochen, welche mit etlichen Tiefs verbunden waren. Ich reagierte nun nicht mehr auf jede Bewegung und auch die Nähe des Ehemannes zu meinem Frauchen konnte ich langsam akzeptieren. Das Schattendasein löste sich langsam. Ich fing ebenfalls an die anderen Familienmitglieder in mein Hundeherz zu schließen. 

Ich lernte so viel Neues kennen: laute Straßen, neue Hunde, Städte, den Wald direkt vor unserer Haustür und noch vieles mehr. Mir wurden viele Freiheiten zuteil, unter anderem durfte ich wann immer ich wollte zu der Mutter meines Frauchens flitzen. Lediglich der Garten trennte nämlich die beiden Häuser. Ich liebte es Zeit zu verbringen, wo ich wollte, nach Lust und Laune. Ich fühlte mich allmählich frei, frei von Angst, die mich beherrscht hat.

Ein netter Zusatz stellte hier übrigens die vielen Leckereien dar, die ich von der Mutter meines Frauchens bekam, als ich sie besuchte. Ein richtiges Hundeleben! Eine Zeit, der viele positive Erfahrungen folgten. Ein Erlebnis hatte mich jedoch ganz besonders geprägt, nämlich der erste Urlaub mit meiner Familie, meine erste große Bewehrungsprüfung. Wir fuhren morgens mit einem Wohnwagen los. Ich kannte bereits das Autofahren und war dementsprechend gelassen. Nach einiger Fahrzeit, die ich gut überstanden hatte, waren wir da. Ein Campingplatz! "Wow, so viele Menschen mit anderen Hunden!", dachte ich mir. Die Gerüche, die mir in die Nase stiegen, alles war so spannend. Die erste Nacht im Wohnwagen war für mich kein Problem. Ich hatte meine Familie eng bei mir und hatte auch schon einen Platz gefunden, an dem ich mich gut zurückziehen konnte, falls ich mal doch Ruhe haben wollte. Der nächste Tag war so aufregend für mein kleines Hundeherzchen. Ich sah zum ersten Mal in meinem Leben das große Wasser, das Meer. So viel Sand unter meinen Pfötchen und dieses weite, weite Meer. Ich durfte frei am Strand mit meiner Familie toben und genoss diese Zeit sehr. 

Den Ehemann meines Frauchens lernte ich in dieser Zeit noch einmal besonders intensiv kennen und so kam es dazu, dass auch er mit mir am Strand toben konnte. Die Zeit verging wie im Fluge, da kam auch schon der Tag der Abreise.

Zuhause angekommen flitzte ich durch den Garten, rüber zu der Mutter meines Frauchens, um sie zu begrüßen. Es war schön wieder Zuhause zu sein, denn wie ihr Menschen immer sagt "Zuhause ist es doch immer am schönsten". 

Mein Weihnachtsmärchen hat ein Happyend. Ich habe Menschen, die mich lieben und mir ein Zuhause auf Lebenszeit geschenkt haben. Meinen besonderen Dank gilt Katharina Wolf, die mein Frauchen mit den Worten "Das kriegen wir schon hin" neue Kraft und Zuversicht geschenkt hat.

Geschrieben von Carly's Frauchen Kirsten im November 2018


Angel's Happy End

Eine kleine Hundegeschichte

 

Liebe Sanda,

Ich bin es, Angel. Kannst du dich noch an mich erinnern? Dir verdanke ich mein Leben.

Damals war ich mit meinen vier Geschwistern im tiefsten Winter im Wald ausgesetzt worden. Du hast uns gefunden und mitgenommen. Beinahe hätte ich es nicht geschafft. Doch Du bist gekommen, hast mich versorgt, gestreichelt, mir Liebe geschenkt und mich immer Angel gerufen. So werde ich auch heute gerufen. 

Zusammen mit meiner Schwester Susi hatte ich bei dir eine tolle Zeit …. 

bei dir waren so viele Spielkameraden und ich konnte so vieles lernen.

Ende Mai durfte ich dann zusammen mit Susi auf eine lange Reise gehen. Dass ich nicht mehr zu Dir zurückkehren würde, das wusste ich nicht. 

Dafür aber bin ich in ein neues Zuhause gekommen, wo es mir sehr gut geht. Ich habe einen großen Garten für mich alleine und wenn meine beste Freundin und Nachbarin Bella zu mir kommt, können wir hier herumtollen und nach Herzenslust spielen. Jeden Morgen gehe ich mit Bella und meiner Mama ins Feld wo wir unsere anderen Freundinnen und Freunde treffen. Da geht es dann richtig zur Sache.

Meine Familie, in der ich heute lebe, mag mich wohl sehr. Sie streicheln mich ganz viel, geben mir leckere Sachen zu essen, zeigen mir ganz viele Dinge, die ich vorher noch nicht kannte.

Es geht mir hier richtig gut …. und ich hoffe, dass es Susi und meinen Freunden von früher auch allen gut geht.

Liebe Sanda, 

was Du für mich getan hast, werde ich niemals vergessen. Dich werde ich niemals vergessen..... Dir habe ich mein Glück zu verdanken. 

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft, Gesundheit, die Liebe und Fürsorglichkeit, damit noch ganz viele meiner Kameraden ein glücklicheres Leben führen dürfen.

Deine Angel

 

Geschrieben von Angel's Frauchen Angela im November 2018


Trenulet's Happy End

Ja, Trenulet, das bin ich! 

Meine Sanda hat mich als Baby mit abgerissenem Hinterbeinchen an einem Bahndamm in Rumänien gefunden. Also bekam ich den Namen „Trenulet“, was „Zug“ auf rumänisch bedeutet.

Sie nahm mich mit ins Tierheim. Dort hatte ich Angst, es war sehr laut und ich versteckte mich in meiner Hundehütte. Es waren viele Hunde dort, die Pfleger und auch Sanda hatten viel Arbeit und konnten darum nicht viel mit uns spielen.

Dann bin ich auf einmal verreist, keine Ahnung was passiert ist. Ich musste ganze 2 Tage mit einem Bus fahren, in dem noch viele weitere Tiere reisten. 

Als Allerletzter durfte ich aussteigen. Ich war in Berlin. Das war mir alles nicht geheuer. Ich wohnte nun in einem Haus mit fremden Menschen, die waren lieb zu mir, aber man kann ja nie wissen….ich hatte vor allem Angst. 

Der Allerbeste war der große Schäferhund Quintus, der wohnte auch in dem Haus und hat auf mich aufgepasst und mir alles gezeigt. Ich wurde immer mutiger. 

Bald bekam ich eine Prothese für mein fehlendes Beinchen und mein Kopf wurde untersucht. Die epileptischen Anfälle sollen durch die bösen Dinge, die ich als Baby erlebt habe, hervorgerufen werden. Mein neues Frauchen kauft mir „Mut-Tropfen“ und die helfen, aber am meisten hilft mir mein Quinni.

Heute bin ich mutig, ich kann schon schön am Tisch betteln, schlafe auf der Couch und will bei ollem Wetter gar nicht raus. Dann kuschele ich mich mit meinen vielen Plüschtieren in meinem Bettchen ein. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit meinem Leben in Berlin.

Trotzdem, ich träume manchmal von meiner rumänischen „Mama“ Sanda. Was wäre wohl geschehen, wenn sie mich nicht gefunden hätte… lieben Dank Sanda!

 

geschrieben von Trenulet's Frauchen Anneliese im November 2018


Suri's Happy End

Da war sie wieder. 

Zwei große ängstliche Augen blicken mich bei Facebook an.

Wieso möchte denn keiner diese süße Maus? 

Also, wenn sich in nächster Zeit kein Interessent meldet springe ich als Pflegestelle ein... 

Gesagt, getan!

Im Sommer 2017 kam ein ängstliches Bündel Hund an, welches die ersten Tage nur hinter dem Gartenhaus verbrachte. Alles machte ihr Angst!

So langsam gewannen wir ihr Vertrauen wobei unser erster Hund uns sehr half, denn die beiden sind ein Herz und eine Seele.

Dann kam die erste Anfrage, wir trafen uns mit den Interessenten und stellten schnell fest, es passt nicht.

Mein Herz hat vom ersten Augenblick an für Suri geschlagen und ich hatte Angst das alle Fortschritte, wenn wir sie wieder abgeben, zunichte gemacht werden. 

Der Familienrat beschloss: "Suri hat ihr Für-immer-Zuhause gefunden "

Seit über einem Jahr ist sie nun bei uns, wir haben viel erreicht, aber es liegt auch noch viel vor uns. Mit Liebe und Geduld schaffen wir alles.

Suri liebt den Wald, man kann sich bei den Spaziergängen verstecken und mit anderen Hunden spielen, aber ihr Lieblingsplatz ist unser Bett. Dort kann man soviel kuscheln, sich ankuscheln und die schreckliche Vergangenheit vergessen.

 

Geschrieben von Suri's Frauchen Myriam im November 2018


Broscutza's Happy End

 Abenteuer im Industriegebiet oder wie ich mich aufmachte, Broscutza zu holen

 

Dezember 2017...der Trapo rollt, Broscutza an Bord....alles gut! Das Wetter ist bescheiden, grau, kalt, Schneegriesel. Der Meeting-Point ist spätnachmittags irgendwo im Ruhrpott. Die voraussichtliche Ankunftszeit verspricht: Es wird stockdunkel sein... 

Ich, die Königin der Orientierungslosen mache mich seeehr frühzeitig auf den Weg um besagten Treffpunkt möglichst vor der Dämmerung zu erreichen. Das Wunderwerk der modernen Technik mit Namen Navi verkündet: ca 1,1/2 Stunden Fahrzeit. Während der Fahrt habe ich ständig den Super-Gau im Kopf: Stau, Schneesturm und der nächste Graben wartet nur auf mich!

Aber... O Wunder... ich komme prima durch und bin zwei Stunden vor der Zeit (es ist noch halbwegs hell) am Ziel. Ich stehe in einem Industriegebiet, weit vom Stadtkern entfernt und menschenleer. 

DAS soll der Meeting-Point sein??? Ein langer Parkstreifen vor einem grauen Gebäude...ein Firmenschild. Das entspricht so gar nicht der Beschreibung, die da lautet: gesicherter Parkplatz mit grünem Zaun! Ich wandere ein wenig umher, es wird düster, mir ist kalt, zu allem Überfluss überkommt mich ein dringendes Bedürfnis. Keine Menschenseele weit und breit. Nun, die anderen Abholer sind sicher nicht so panisch wie ich und kommen so früh um nur ja nicht die Ankunft des Trapos zu verpassen. 

Ich entere das Auto und fahre auf die Lichter der Stadt zu um eine gastliche Stätte zu finden. Halleluja..ein Einkaufszentrum....immerhin.... allerdings von gastlicher Kultur keine Spur! Alternative: ein BurgerKing....und das mir, wo ich ansonsten Einrichtungen dieser Art konsequent boykottiere! Aber was soll´s...es wird kälter, die Blase drückt..ich habe keine Wahl. Nach dem Besuch des Örtchens vertreibe ich mir die Zeit mit einem schlabberigen Kaffee und den netten What´sApp Nachrichten der Trapo-Gruppe die mir versichern: Du bist nicht allein! Wir werden Dich schon auf den richtigen Weg bringen. Halbwegs getröstet drehe ich noch eine Schau-Runde durch den benachbarten Fressnapf, eine Verkäuferin mit sinnlosen Fragen nervend und kichernd über eine What´s Nachricht die da lautet: Der Fressnapf ist der Baumarkt für Frauen mit Hund! 

Der Blick auf die Uhr verrät: noch eine 3/4 Stunde bis zur Ankunft. Der finstere und einsame Parkplatz ist schnell wieder erreicht... noch immer niemand da.

Nun fahre ich mal im Karree und stelle verwirrt fest, das dort die ganze Ringstrasse und auch die Querverbindungen den gleichen Strassennamen tragen. Ich finde auch den grün bezäunten Parkplatz am anderen Ende, der ist allerdings ohne offene Einfahrt...zum Donner, was soll das??? Noch ´ne Runde, wieder an dem Firmenschild vorbei...noch immer kein lebendes Wesen in Sicht, bis Ankunft noch ca 20 Minuten. Ich kann doch nicht der einzige Abholer hier sein???

Nun außerordentlich beunruhigt fahre ich kreuz und quer, immer Ausschau haltend nach einer Gruppe Zweibeiner... nichts! 

Sekundengenau komme ich wieder an dem Firmenschild vorbei...und....Meine Güte, sind die gerade vom Himmel gefallen? Der Felsbrocken in meinem Magen löst sich mit einem hörbaren Plopp in Nichts auf! Da sind sie ja...Trapo... Abholer, ich werd´verrückt! 

Broscutza... offensichtlich weitaus gelassener als ich, wird in mein Auto geladen. Da sitzt sie wahrhaftig in ihrem Kennel und verputzt ungerührt das Willkommens-Würstchen. Der Heimweg ist dann ein Klacks...im heimischen Garten wird sie von Mikesch begrüßt, der mich ansieht und fragt: “Gehört die jetzt mir?” Im Haus werden die Schlafplätze besichtigt... wie selbstverständlich rollt sich die Maus auf Mikesch´s Kissen zusammen. Er steht eine Weile unschlüssig davor und plumpst dann.... ganz Gentleman, der er ist, auf das der Maus zugedachte Lager. Ich mache mich auf dem Sofa lang, die friedlich schnarchenden Hunde betrachtend, schlafe auch ich mit dem Gedanken “ Es ist geschafft” ein. 

Geweckt werde ich morgens von einem braunen Fellknäuel mit der Frage in den dunklen Kulleraugen: “ Gibt´s hier auch was zu essen???”

 

Die Ankunft von Broscutza - geschrieben von Broscutza' Frauchen Rosemarie


Feli's Happy End

Vor ein paar Jahren lernte ich über Facebook Sanda Andrei kennen die in Bukarest ein Shelter hat und immer wieder arme gequälte Straßenhunde bei sich aufnimmt. Ich entschied mich ihr zu helfen die Hunde zu vermitteln und schloss mich einem kleinen Team an aus dem dann der Tierschutzverein Pfote sucht Glück wurde.

Im Januar 2014 fand sie wieder mal eine kleine arme Seele im Wald. Es war eiskalt und es regnete. Die kleine Hündin war total ausgehungert, hunderte von Zecken hatten sich an ihr festgesaugt, sie war entkräftet und voller Angst. Sie war damals so schwach, dass sie nicht mal mehr weglaufen konnte. Sie lebte wohl schon einige Zeit in diesem Wald und hatte sich einer anderen kleinen Hündin angeschlossen und so versuchten sie unter einem großen Felsvorsprung zu überleben.

Als Sanda die Hunde fand waren sie schon dem Tod näher als dem Leben. Sanda nahm die beiden Hunde mit und brachte sie in ihr Shelter. Die kleine braune Hündin wurde von einem Kollegen von Sanda aufgenommen und die Weiße blieb bei ihr, denn sie war sehr krank.

Dann schickte sie uns die Bilder von ihr und da mich das Bild so berührte entschied ich mich Patin für sie zu machen und nannte sie Felicitas weil sie so viel Glück hatte.

Wir suchten nun ein Zuhause für Feli aber sie hatte noch einen langen Weg der Genesung vor sich. Feli hatte Babesiose, einen Leistenbruch und wahrscheinlich hatte sie auch irgendwann einmal eine schlimme Krankheit die ihr Herz geschädigt hatte. Wir vermuteten, dass Feli irgendwo als Zuchthund gehalten wurde und als ihr Körper ausgemergelt war hatte man sie einfach im Wald entsorgt.

Das Bild von Feli ließ mich nicht mehr los und ich überlegte mir sie selbst zu adoptieren, aber ich hatte schon zwei Katzen und ich bin selbstständig und hatte eigentlich gar keine Zeit für einen Hund.

Aber mein Herz hatte schon entschieden und so kam Feli nachdem sie ausreisefähig war zu mir. 

Sie lebt nun seit über 4 Jahren bei mir, ihr Herz ist immer noch sehr schwach, das wird sich wohl auch nie mehr erholen und sie hat einen Lebertumor der durch das schwache Herz nicht operierbar ist und langsam wächst.

Aber ich wusste dass sie schon älter und krank ist und hatte mich trotzdem entschieden ihr noch ein schönes Leben zu schenken.

Feli lebt nun glücklich mit meinen zwei Katzen zusammen und ist meine Sonne. 

Ich bin Sanda jeden Tag dankbar, dass sie mir das schönste Geschenk in meinem Leben gemacht hat, meine Feli.


Jeepano's Happy End

Jeepano – ein liebevolles Herz auf drei Beinen

Tja, wo fängt man bei so einer Geschichte an und wo hört man auf. Vielleicht, warum man sich auf die Suche nach einem älteren Semester macht. 

Nach dem Tod unseres ersten Rüden hatte ich das Gefühl, dass sich unsere auch schon in die Jahre gekommene Hündin immer mehr aufgibt. War es die Einsamkeit oder sollte es so sein – wer weiß das schon so genau? 

Ich machte mich daher Anfang März 2018 auf die Suche nach einem neuen Gefährten. Ein älteres Semester sollte es sein und ein Rüde; gerne auch ein sogenannter „Handicap“ Hund bzw. ein Notfall. Also rein in die Shelta Seite von Tasso und gesucht. 

Gefunden habe ich Jeepano…wunderschöne Augen und ein umwerfendes Lächeln … sofort war klar: er oder keiner. 

Die Vermittlung zog sich dann etwas hin, denn keiner wusste so genau, ob er in seinem Alter noch ausreisen kann – 15 Jahre hinter Gittern hinterlassen Spuren - und so wurde Jeepano gesundheitlich erst mal auf den Kopf gestellt. Der „alte Herr“ lies alles mit einer stoischen Ruhe und Gelassenheit über sich ergehen und Mitte Mai durfte er dann endlich seine Reise ins eigene Zuhause antreten. 

Sein orthopädisches Bettchen stand schon bereit – drin gelegen ist er genau 2 Tage.

Der rüstige Herr wollte nicht in sein eigenes weiches Bett, sondern hat sich auf dem 2 Meter langen Hundebett unserer Hündin „breit“ gemacht. 

Innerhalb kürzester Zeit hat er die Herzen aller Menschen in seinem Umfeld erobert; was aber noch viel schöner ist: auch das Herz unserer Hündin. 

Es ist etwas passiert, was selbst bei ihrem früheren Kameraden selten der Fall war: sie kuschelt und schläft nachts eng gedrückt an Jeepano. 

Okay, ich gebe zu, er hat ihr auch keine Wahl gelassen. Freundlich wedelnd, mit seinen wunderschönen schwarzen Knopfaugen und sonorer Stimme hat er sie genauso überzeugt wie uns. 

Jeepano ist ein liebenswertes „Schaf“ (er hat einen riesen Dickkopf). Will er etwas nicht, macht er es auch nicht. Aber: mit 15 Jahren und drei Beinen darf man ruhig sagen, was man will und was nicht. 

Die ersten 2 – 3 Wochen; zugegeben, sie waren hart. 

Jeepano hatte bisher nichts anderes als seinen Zwinger gekannt und versuchte „Heim“ zu laufen. Wir hatten in der ersten Woche regelrechte Wanderschaften auf drei Beinen durch die Ortschaft. In der zweiten Woche saßen wir dann schon entspannter an der Straße und haben die Autofahrer begrüßt, die uns zwischenzeitlich schon alle kannten und in der dritten Woche wollte er dann nur doch das Gras unter seinen Füßen genießen und sich die Sonne auf den Pelz scheinen lassen. Das ist seitdem so geblieben. 

Würde ich es heute wieder so machen: JA, JA und nochmals JA. Jeepano mag zwar alt und mit seinen drei Beinen nicht so fit sein wie andere, aber er ist ein Herz von einer Seele und gibt einem jeden Tag unendlich viel mehr als man sich vorstellen kann … und sei es nur, dass er einem brummend erklärt, dass man jetzt besser das Büro verlässt, da er gerne schlafen möchte und man letzten Endes genug gearbeitet hat.


Gonzo's Happy End

Durch meine Mama bin ich auf Pfote sucht Glück e.v. gekommen. Da sie schon öfters bei Sanda vor Ort war, entschied ich mich mal mit zugehen und mir das anzuschauen.

Ich bin mit der Einstellung nach Rumänien gegangen, dass ich ohne Hund zurück kehre, da es beruflich nicht möglich war. Dort angekommen zeigte mir Sanda und meine Mutter die 4 kleinen süßen Welpen, die sie an einem Waldrand im Karton gefunden hatten und retteten. Meine Mama hatte mir schon vorher von den Kleinen erzählt, da sie eine Woche vor mir geflogen ist. Sie schickte mir Bilder und ich fand den kleinen Gonzo ganz süß. Als ich ihn dann auf dem Arm hatte, war der Moment da, vor dem ich mich so gefürchtet hatte. 

Ich schaute in seine Augen. Er war ganz ruhig in meinen Armen und sah mich an, da wusste ich, er hat mich auserwählt, Gonzo gehört zu mir.

2-3 Stunden telefonierte ich mit meinem Freund, da er und meine Mutter ständig sagten es geht nicht, wir haben keine Zeit. Die Woche ging so schnell rum und ich wollte ihn mitnehmen, aber natürlich ging das nicht so einfach. Voller Tränen und Traurigkeit, aber auch glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben, flogen wir wieder heim.

Nach langem hin und her entschieden wir uns, Gonzo nach Hause zu holen. Bei der Vorkontrolle mit der lieben Carola wurden wir aufgeklärt, wie die Vermittlung und der Transport abläuft. Nach drei Monaten, September 2017 war es dann so weit, wir warteten auf den Transporter. Als er dann auf den Parkplatz angefahren kam, konnte ich mein Glück gar nicht glauben und brach in Tränen aus. Die Tür des Transporters ging auf und da war er. Gonzo schaute eingeschüchtert und total verängstigt. Behutsam nahm ich ihn in die Arme und trug ihn zum Auto. Daheim angekommen begutachtete er erst mal alles. Geschlossene Räume, ein eigenes Körbchen und Spielzeug kannte er nicht. So viel Neues war ihm nicht ganz geheuer. Am Anfang ein Angsthund, doch mit viel Liebe, Geduld und Vertrauen ist er nun zum pubertierenden Beschützer geworden. 

 

Gonzo liebt seine Spielzeuge, Socken, Leckerlis, kuscheln und natürlich Streicheleinheiten. Er hat viele Hundefreunde und eine Freundin, die auch aus Rumänien ist. Gonzo darf ein ganz normaler Hund sein, hat aber auch seine Regeln.

 

Er ist jetzt etwas über einem Jahr bei uns. Ich habe mit ihm sehr viel über uns und mich gelernt. Gonzo ist mein bester Freund, mein Seelenhund, mein Glück, mein Herz, mein Engel und mein Goldstück. Wenn ich jetzt noch weiter schreibe dann würde ein Buch dabei heraus kommen.

Ich bin so unendlich froh, dass ich mich für Gonzo entschieden habe.

Es gibt immer eine Lösung. Gonzo bereichert mein Leben in allen Hinsichten.

 

Danke an Pfote sucht Glück e.v. für eure tolle Arbeit. Ihr seid einfach unglaublich und super lieb.

Ich bin froh euch zu kennen. Macht weiter so.

Liebe Grüße Gonzo, Markus und Carina