Gutmacher sind gesucht

Tina.s Hundeblog

Wenn man in Sachen Tierschutz unterwegs ist, Vegetarier ist und Umweltschutz für wichtig hält, bekommt man innerhalb sehr kurzer Zeit das Gefühl, dass die Welt morgen untergehen wird - nicht nur das, sondern man wünscht sich, dass die Welt morgen untergehen würde. Anders könnte man es kaum ertragen, was täglich vor allem über die sozialen Medien angespült wird. 

Die vielen Grausamkeiten erschüttern mich: Ich bin hin und hergerissen: Schaue ich mir das Bild/das Video an, lese mir den Bericht durch und lasse mich über Tage vom Inhalt verfolgen oder lösche ich es direkt? Menschen fordern mich auf hinzusehen, damit dem Unglück "Ehre" gezollt wird. Facebook will mir das Gefühl geben, dass Weiterleiten eine politische Aktion ist und tatsächliche Konsequenzen hat: Der Mann, der den Wolf erschlägt, der Junge, der den Hund von der Brücke wirft, der Bauer, der sein Feld rot-totspritzt: weiter-leiten, klicken, weiterleiten, klicken, weiterleiten ... und schon wird sich die Welt ändern.

 

Nein, leider ist das eben nicht so. Es ändert sich nichts dadurch. Die Guten werden durch diese Meldungen demoralisiert, den Schlechten sind die Fotos völlig egal. Ich habe nicht die Macht, etwas zu ändern durch mein Weiterleiten. Die Welt wird immer düsterer und mir geht es immer schlechter damit. Ich könnte mich in der Sinnlosigkeit verlieren und völlig aufgeben.

 

Könnte man denn nicht mal die Perspektive ändern? Könnten wir nicht mal unser Augenmerk auf das Gute lenken - denn das gibt es auch in unserer Welt. Von unendlich vielen Menschen wird daran gearbeitet, dass die Welt besser wird. Diese Menschen klicken nicht, sie leiten nicht weiter, sie arbeiten daran. Es sind Gutmacher, Menschen, die ein anderes Bild in unsere Welt malen:

Unterschreiber, Einreicher, Spender. Grüne-Gärten-Menschen, Fahrradfahrer, Müllaufsammler, Vogelfütterer, Bienenfreunde und Stromsparer. Vegetarische-Burger-Griller, Demonstranten, Erzähler, Erzieher, Helfer, Kurzduscher, Flugblattverteiler, Vorbilder und Unterstützer. Bahncardinhaber, Nicht-Elefanten-Reiter, Briefe-Schreiber, Kosmetik-ohne-Tierversuche-Nutzer, Aktivisten, Nicht-mit-Delfin-Schwimmer und Wenigflieger. 

 

Stolz sollen diese Menschen sein dürfen. Erzählen sollen sie von ihrem Tun. Posten sollen sie es. Und wir müssen uns anstecken lassen von den Ideen, und seien sie noch so klein. Denn dringend ist es und es gibt keine Entschuldigung, nichts zu tun. Jeder kann sich bücken, sich umschauen und seine Füße in die richtige Richtung setzen.

Das Gute muss getan und andere davon inspiriert werden: Das muss gelikt, weitergeleitet und vor allem nachgemacht werden. 

Wir wollen mehr und mehr davon hören und sehen, damit wir davon angesteckt werden. Bloßes Klicken und Weiterleiten kann nicht die Alternative sein.

Gutmacher sind gesucht! 

 

Bis zum nächsten Mal.

 

Tina.

 

Oft ist es auch das Weglassen von etwas, was hilft: Nicht mehr so viel von dem, was schadet. Auch das ist gut, eine aktive Entscheidung. 

 

 

Ich bin hundeerfahren und hundebelesen, aber keine Hundefachfrau. Der Blog gibt meine eigene Meinung wieder und erhebt keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit. Dieser Artikel gibt die Meinung der Autorin wieder und ist nicht unbedingt konform mit der Vereinsmeinung.  

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