02.09.2022

Tag 1 unserer Reise nach Rumänien

Was für ein Tag....Endlich sollte es losgehen nach Bukarest, Inga von Frankfurt am Main aus und Aki und Denise von Berlin. Freude und Aufregung pur. Inga wäre als erste angekommen, aber leider wurde der Flug den ganzen Tag verschoben, wegen defekt der einzigen Maschine, die von dieser Airline in Frankfurt steht. Chaos pur. Nun ist die arme Inga in Wiesbaden im Hotel und wir hoffen, dass sie morgen bei uns ist.

Die anderen beiden sind gut im verregneten Bukarest angekommen, überschwemmte Straßen und dadurch mega Stau.

Liebe Freunde, es kann nur besser werden, wir berichten weiter. Drückt bitte für Inga die Daumen, wir freuen uns schon auf unsere Hunde!


03.09.2022

Tag 2 in Rumänien

Es war ein verregneter Sheltertag. Das hat uns aber nicht davon abgehalten, unsere Hunde an und in den Zwingern zu besuchen. Es war eine freudige und auch traurige Stimmung. Viele lustige Junghunde und Welpen warten auf ein Zuhause. Alte Hunde haben Abschied genommen und sind nicht mehr da. Wir werden in den nächsten Tagen noch mehr Fotos machen und einige der Hunde in die Ausläufe holen.

Auf dem Weg vom Shelter nach Bukarest haben wir natürlich den ersten Hund gerettet. Aki hat die kleine ca. 8jährige Hündin gesichert. Sie lief auf der Straße zwischen den fahrenden Autos voller Panik umher. Vermutlich wurde sie ausgesetzt und hat dadurch die Welt nicht mehr verstanden.

Mabel wie die Kleine jetzt heißt, hat leider einen Gesäugetumor und auch Fieber, hoffen wir das Beste für die Maus.



04.09.2022

Tag 3 in Rumänien

Nun auch endlich mit unserer Inga, hurra.

Gleich am Morgen kurz vor Buftea in einem kleinen Ort 3 Welpen auf dem Bürgersteig. Herzklopfen pur, denn die Straße dort ist sehr stark befahren. Sanda erzählte uns, dass dort auf dem Gelände auch große Hunde leben, sicher die Elterntiere. Der Hof ist total verwahrlost, die Nachbarn hatten Sanda schon angesprochen. Die Hunde sind teilweise sich selbst überlassen, es liegen Aasreste auf dem Hof. Die Polizei war bereits dort und hat eine Ordnungsstrafe verhangen. Wir haben die Familie auf dem Heimweg wieder gefüttert.

Dann ging es weiter zum Veterinär nach Buftea um unsere kleine Mabel abzuholen. Wir haben sie gestern ja aufgelesen, als sie an der Straße umherirrte, sie wurde aus dem Auto geworfen. Heute hatte sie kein Fieber und der Schock war verflogen. Im Shelter hat sie erst einmal ein Plätzchen im Katzenzimmer bekommen, wo sie in Ruhe fressen uns schlafen konnte. Sie ist eine ganz liebe Seele und freut sich schon über die Menschen, die sie gerettet haben, besonders über Aki. Pippi wurde heute ganz viel draußen gemacht, wahrscheinlich kennt sie das schon. Fieber hat sie keins mehr.

Im Shelter gab es dann noch ein Geburtstagsständchen von uns für Ingas Papa. Noch einmal ein Hoch auf ihn und Happy Birthday!

Im Freilauf waren heute Monsy, Mae und Mina und ganz kurz auch der kleine Buddy. Alles lustige und tolle Junghunde, die dringend auf Pflegestellen oder ein Zuhause warten...

Im Zwinger von Freya gab es für uns eine Überraschung, die früher recht scheue Hündin kam öfter und hat sich streicheln lassen. Sooo schön..

Wir haben viele Hunde gestreichelt, gekämmt einfach mal in den Arm genommen. Es ist gut, dass wir vor Ort sind und den ein oder anderen noch einmal sehen und einfach spüren können, wie der Hund so ist, wo passt er hin, wie dringend ist es für ihn.

Auf jeden Fall gibt es sooooo viele liebenswerte Hunde bei Sanda, die aber Hilfe beim Start in ihr neues Leben benötigen.

Auf unserem Rückweg vom Shelter haben wir dann noch die Straßenhundegruppe an dem Autofriedhof und unsere Straßenwelpen mit Familie gefüttert.

Ihr Lieben, vielen Dank, dass wir euch auf die Reise mitnehmen dürfen, wir berichten weiter



05.09.2022

Tag 4 (eigentlich Tag 3)

Ein schöner Sheltertag ist zu Ende, der schon ganz irre angefangen hat. Es ist schon ziemlich spät heute und irgendwie sind wir auch müde. Daher in Kurzform.

Wir haben heute auf dem Weg zum Shelter 2 kleine Hunde gesichert. Einer von ihnen heißt Elvis und der andere kleine Mann sucht noch einen Namen.

Wir hatten unsere "Welpen" vom vorigen Jahr im Freilauf.

Auf dem Nachhauseweg haben wir noch 5 kleine Welpen gerettet und sind noch einmal zum Shelter zurück.

Sorry für den kurzen Bericht. Es war sehr emotional und wir sind müde.



06.09.2022

Tag 5 in Rumänien

Heute war Welpentag und Inga und Denisé hatten irgendwie ein Déjà-vu vom letzten Jahr. 5 Welpen haben wir gestern gesichert und heute zum Glück auch den letzten der Welpen. Geholfen hat uns ein Mann, der dort an der Farm wohnt und die Hunde auch kennt. Nun sind alle 6 Welpen im Shelter. Wir hoffen, dass es auch noch mit der ängstlichen Mutter klappt, dann wäre die Hundefamilie wieder zusammen.

Heute wurden erst einmal alle von den vielen Flöhen, Zecken und Läusen entsorgt. Die kleinen fressen gut und wir beten, dass Parvo an uns vorbeizieht.

Ansonsten waren wir in einigen Zwingern und haben unsere Hunde erlebt.

Und ganz zum Schluss haben wir noch den 6. Welpen ins Shelter geholt.



07.09.2022

Tag 6 der Rumänienreise

Dieser beginnt in der Wurstfabrik, wo Sanda einmal die Woche Wurst- und Fleischabfälle herbekommt. Einmal das Auto vollmachen bitte...

Welpen entwurmen, waschen und in den Armen halten, das war das nächste Ziel für heute, was erfolgreich abgeschlossen wurde. Einfach mal in die Zwinger gehen und bei den Hunden sein oder die Arbeiterinnen bei der Fütterung begleiten.

Auf dem nach Hause Weg die Straßenhunde und die Messiehunde füttern. Es ist ein Elend.



10.09.2022

Gestern hieß es nun Abschied nehmen und es ist uns wie immer schwer gefallen.

Leider hat die Zeit wieder nicht für alles gereicht, was wir uns vorgenommen hatten. Es ist so wichtig, einfach in die Zwinger zu gehen und Zeit mit den Hunden zu verbringen, es ist so wichtig, schüchternen Hunden die Zeit zu geben, die sie brauchen, um fremden Menschen auch zu vertrauen, es ist so wichtig, die Hunde einfach zu streicheln.

Wir haben 9 Hunde gerettet, 6 Welpen und 3 kleine weggeworfene Hunde, sie brauchen so viel Zuneigung und Wärme.

Wir haben bei unseren geretteten Junghunden vom vorigen Jahr festgestellt, je mehr sie uns kennenlernen, desto mehr vertrauen sie uns. Im Zwinger haben sie gegen uns agiert mit lautem Gebell und Geknurre, im Auslauf waren sie vorsichtig und trotzdem nicht abgeneigt, uns kennenzulernen. Es braucht eben Zeit, Geduld und auch einige Leckerlies.

Wir haben die neuen Hunde kennengelernt, die im letzten Jahr noch nicht vor Ort waren und wir haben viele alte Hunde nicht mehr gesehen, die leider vorher über die Regenbogenbrücke gegangen sind. Insgeheim haben wir auch schon von einigen anderen Abschied genommen.

So viele Emotionen und so ganz sind wir auch noch nicht zu Hause angekommen.

Natürlich gab es zum Schluss für alle Hunde noch das Abschiedsleckerli. Hier auf dem Video seht ihr Jack und Fetita Ure, 2 Hunde, die ihr ganzes Leben im Tierheim bei Sanda sind. 2 alte Hunde, die sich über streichelnde Hände und ein wärmendes Körbchen sicher freuen würden, aber leider noch nicht die Chance hatten, zu reisen.

Zum Schluss möchten wir uns noch bei unserer Sanda und ihrem Team bedanken, sie leistet vor Ort eine wundervolle Arbeit und versucht, den Hunden ein gutes Leben zu bereiten. 365 Tage im Jahr fährt sie von Bukarest ins Shelter. Sobald es einem Hund nicht gut geht, wird sie früh gleich informiert und dann geht es sofort zum Tierarzt. Von der Straße holen, heißt auch für die Tiere sorgen und das macht Sanda jeden Tag.

Leider musste uns der kleine Thor gestern auch zum Flughafen begleiten, da Sanda mit ihm sofort in die Klinik gefahren ist. Ihm ging es nicht gut und er hat nichts gefressen. Der Kleinste unserer 6 geretteten Welpen hat Babesiose und eine Anämie. Er hat gestern eine Bluttransfusion erhalten und nun heißt es beten und Daumen drücken.

Wir möchten uns auch bei euch, liebe Freunde, Paten und Adoptanten bedanken. Ohne euch wäre all dies nicht möglich. Tierschutz heißt gemeinsam und wir alle gemeinsam haben Anteil daran, dass es den Tieren bei Sanda gut geht.

Von Herzen Danke! Euer Team von Pfote sucht Glück e.V.


+++ Reisebericht Bulgarien +++
21.06.2022
Nun ist doch einige Zeit vergangen, es hat bereits wieder Arbeit gewartet und trotzdem wollen wir euch über unseren Kurzbesuch in Bulgarien bei Petia und Drago erzählen.
Seit mehr als über einem Jahr gibt es unser kleines Projekt mit R.E.D pet, Petia und Drago in Bulgarien. Hauptsächlich ging es dort um die vielen Katzen, die die beiden Tierschützer aufgenommen haben und für die wir Familien suchen. Aber es sind auch in den letzten Monaten einige Hunde dazugekommen, die dringend Pflege- oder Endstellen suchen, da sie privat bei Petia und Drago oder in Pflegestellen untergebracht sind. Nun konnten wir uns selbst ein Bild machen.
Bulgarien ist das ärmste Land Europas und somit haben die Tiere genau wie in Rumänien dort keine Lobby. Es leben viele Hunde und Katzen auf der Straße zum Leidwesen mancher Anwohner. So werden immer wieder Vergiftungsaktionen gestartet. Die Tiere leben in den kleinen Orten in Gärten oder Höfen, teilweise auch auf der Straße, obwohl sie Besitzer haben. Da in Bulgarien leider wenige die Tiere kastrieren lassen, hat man immer wieder ungewollten Nachwuchs, den man einfach mal im Karton irgendwo hinstellt. Meist erledigt es sich von selbst und die Kleinen sterben einen qualvollen Tod, aber immer öfter gibt es liebe Menschen, die dann Tierschützer in der Region anrufen. Petia wird täglich mit solchen Schicksalen konfrontiert.
Unsere Reise war kein großer Schock, denn viele Dinge kennen wir bereits von unseren Reisen nach Rumänien. Doch eine gewisse Traurigkeit schwingt immer in diesen Besuchen mit, denn wir können leider nicht jedem Straßenhund helfen, obwohl wir das Elend mit eigenen Augen sehen. Deshalb sind wir dankbar über jeden Menschen, der dort vor Ort sich um diese Tiere kümmert. Petia und Drago sind zwei davon.
Beide haben sich dieser Tiere angenommen, ihre Lebensaufgabe ist es, ungewollten, kranken und ausgesetzten Tieren zu helfen. Und das machen sie mit viel Hingabe und Liebe. Vor einiger Zeit haben sie sich extra ein Haus in den Bergen gekauft, da sie vorher eine Stadtwohnung hatten und dort den Tieren nicht gerecht werden konnten. Die Hunde waren alle in sogenannten Hundehöfen untergebracht, die sich gut bezahlen ließen, wo aber nicht viel mit den Tieren gemacht wurde. So starteten sie mit der Gründung ihres Tierschutzvereins R.E.D pet einen für sie anderen Tierschutz und so konnten auch wir helfen, da R.E.D pet eine gemeinnützige Organisation in Bulgarien ist.
Aber vieles hat auch seine Tücken. Beide sind berufstätig und die Tiere müssen auch versorgt werden. Wir haben erlebt, wieviel Zeit in diese Versorgung fließt, wie oft sie unterwegs zur Tierklinik sind, wie wenig Zeit sie eigentlich für sich haben. Die Hunde leben dort in Hundegruppen und werden auch in diesen in den Garten gelassen. Und auch die Katzen müssen mehrmals am Tag versorgt werden. Dazu kommen die kranken Tiere, wo der Aufwand für die Betreuung noch höher ist. Im Sommer mag das alles auch noch besser funktionieren als im Winter.
Wir haben alle Tiere kennengelernt, die Tierkliniken besucht, sogar eine Führung vom Chefarzt in der größeren Klinik erhalten und die Pflegestellen von einigen Hunden kennengelernt. Kessy und Kater Marlin in der einen Klinik besucht. Hier haben wir mit Kessys Physiotherapeutin gesprochen, die extra wegen uns noch einmal aus der Uni in die Tierklinik kam. Ein herzliches Dankeschön auch noch einmal dafür. Oskar, Anton und Elfie haben wir in dem kleinen Tierheim besucht, in dem sie erst einmal untergebracht sind. Leider hatten wir die meisten Tage Dauerregen, aber trotzdem haben wir versucht, alles abzuarbeiten. Und wir haben Petias Geburtstag gefeiert, das war eine besondere Freude. Hier haben wir Svenja kennengelernt, eine junge Hündin, der vor einigen Jahre eine Prothese implantiert wurde. Denisé kannte Svenjas Geschichte und umso mehr hat sie sich gefreut, sie endlich einmal wirklich zu sehen.
Wir sind nun wieder zurück in Deutschland mit vielen Eindrücken, Gefühlen und mit der Hoffnung, dass wir doch Pflegestellen bzw. neue Familien für alle unsere Tiere finden. Das wird natürlich auch immer schwerer.
Auf jeden Fall hat es sich für Shari gelohnt, denn Ihre neue Familie wartet nun auf sie, da ihr Frauchen sie persönlich kennenlernen durfte. Es wird für beide ein langer Weg, Shari ist sehr sensibel, aber es wird richtig gut werden, davon sind wir überzeugt. Alle anderen Hunde sind gut sozialisiert, kennen aber nicht viel, sind alle sehr lieb und warten nun auf Anfragen.
Bulgarien ist trotz des Tierelends ein sehr schönes Land, es hat 33 Gebirge und liegt im südöstlichen Teil der Balkanhalbinsel. In der viel zu knappen Zeit haben uns Petia und Drago doch noch einige Sehenswürdigkeiten in Sofia gezeigt. Eine blühende Stadt inmitten der Berge und doch mit so viel Tierleid.